Nachlasswürdigung

Nachlasswürdigung

Würdiger Umgang mit dem Nachlass einer Künstlerin

Phasenübergänge rituell gestalten

Aufgabe

Die Finissage der Ausstellung „Julianes Blick auf die Welt“ in den Kunsträumen Impro 97 und Onomato in Düsseldorf war der fulminante Schlusspunkt einer aufregenden Transformationsreise. Mein Bruder, mein Mann und ich standen vor der Aufgabe, mit dem künstlerischen Nachlass unserer Mutter würdig umzugehen. Zwei konkurrierende Kräfte wirkten in uns nach dem Tode unserer Eltern: Bewahren („Tut nichts weg“) und dem Wunsch zu erneuern (Raum für Neues schaffen.)

Diese kognitive Dissonanz galt es aufzulösen. Wir konnten die Bilder nicht „weg“ geben. Das hätte sich illoyal angefühlt. Schon gar nicht konnten wir sie verscherbeln. Die Aufgabe bestand darin, ein Reframing zu finden, das es uns möglich machte, loyal zu den Eltern zu sein und gleichzeitig Raum für Neues zu schaffen. Die entscheidende Idee war, die Bilder nicht „weg“, sondern „weiter“ zu geben.

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Video-Link: https://youtu.be/SqLtWFzdJ2s

Umsetzung

Unser Wunsch ging in Erfüllung: Nach der Finissage waren die Wände ziemlich leergeräumt. Der familiäre Glaubenssatz („Tut nichts weg!“) konnte reframt werden: Wir gaben die Bilder meiner Mutter nicht weg, sondern hin, hin zu Menschen, die Freude an ihnen haben, hin zu einer Organisation, die Obdachlosen hilft, wieder ein Dach über den Kopf zu bekommen; für die Düsseldorfer Obdachlosenhilfe fiftyfifty wurden im Rahmen der Ausstellung Spenden generiert, und sie verkauft Julianes Werke über ihren Shop. Wir sind glücklich und freuen uns über Fotos, die zeigen, wo die Bilder ihren Platz gefunden haben.

Wenn meine Mutter (Jahrgang 1930) erlebt hätte, dass ihre Bilder nicht nur in der Ausstellung, sondern auch online auf solch eine Resonanz große stoßen würden –

sie hätte sicherlich gestaunt und sich riesig  gefreut.

Resonanz

Schon vor der Eröffnung waren viel Bilder über den Onlineshop von fiftyfifty verkauft.

Zum Onlineportal der fifty-fifty Galerie.

 

„Eine großartige Transformationsreise der besonderen Art.“

Rosemarie Spindler

 

„Wunderbar! Welch toller Abschluss dieser wichtigen Reise.“

Nele Danelzik

 

„Ein großartiges Projekt, Helga Brüggemann. Hat mich gefreut, den Abschluss miterlebt zu haben. Mit dem erstandenen Bild bleibt dieses Event in schöner Erinnerung.“

Andreas Rechter

 

„Die Finissage war ein großes, schönes Fest. Und fiftyfifty erntet einen schönen Erlös für Housing First und andere wichtige Aufgaben.“

Dr. Christoph Danelzik-Brüggemann

Kurz nach der Ausstellung erreichten uns Fotos, wo die Bilder ihre neue Heimat gefunden haben: