Family Skin

Family Skin – wie der Körper zu einer wandelbaren Skulptur werden kann

Aufgabe

Family Skin ist ein interdisziplinäres Projekt der Künstlerin Katharina Mayer, der Systemikerin Helga Brüggemann und der Designerin Ulla Meiners.

 

Wir haben experimentell erforscht, wie wir tragbare Kunst kreieren können, die unter die Haut geht.
Jede Familie ist ein Unikat. Sie zeichnet sich durch Eigenheiten aus, wie beispielsweise ihre Beziehungsmuster, die spezifische Nähe-Distanzregelung, die Herstellung und Reproduktion von Ordnung und Rängen im Familiengefüge. Familientraditionen werden bewusst gepflegt und unbewusst in Form familiärer Verhaltensmuster reproduziert. Familien entwickeln im Lauf ihrer Geschichte ihre eigene Sprache, verbal und körperlich. Keine Familiengeschichte gleicht der anderen. Szenische Momentaufnahmen machen es möglich, Familiendynamiken mit der Kamera einzufangen.

Umsetzung

In ihren künstlerischen Fotos dokumentiert und reflektiert Katharina Mayer Konstellationen von Familiengeschichten im jeweiligen vertrauten Umfeld.

Das Projekt „Family Skin“ geht noch einen Schritt weiter. Das Abbild der Familie wird durch den Wechsel des Mediums auf Stoff materialisiert, indem Ulla Meiners mit ihrem Label URSBOB ausgewählte Familienportraits zu einer Kollektion von Unikaten schneidert. Die Momentaufnahmen werden auf diese Weise tragbar wie eine zweite Haut, der Familienhaut.

Helga Brüggemann hat als systemische Beraterin einen besonderen Zugang zu Familiengeschichten. Sie analysiert diese Geschichten gemeinsam mit ihren Kund*innen mit dem Ziel, diese zu dekonstruieren, um ein stimmiges, heilsames und kraftvolles Narrativ der Familienbiografie zu entwickeln.
Sie stand mit ihrer Familie Modell für den Prototypen.

Family Skin ist eine Metapher dafür, dass Erinnerungen unsere innere Heimat sind.

Resonanz

„Wenn ich die Kollektion „Family Skin“ trage, wirkt sie in besonderer Weise auf mich und mein Umfeld: Die bewegten Bilder erzeugen von außen betrachtet einen Verfremdungseffekt. Sie entfalten ihre Wirkung als lebende Skulpturen. Was für die Betrachter*in nicht sichtbar ist: Die erstaunliche Kraft der repräsentativen Wahrnehmung, die sich durch das Tragen dieser bedruckten Stoffe entfaltet. Die Wirkung variiert stark in Abhängigkeit der Bilder, die in Resonanz mit der Trägerin zu schwingen scheinen.“

Helga Brüggemann